Funktionen im Einkauf und Grundgehälter – procure.ch

Funktionen im Einkauf und Grundgehälter

Der Einkauf ist ein attraktives Berufsfeld mit spannenden Herausforderungen. Unsere Umfrage zur Mitarbeiter und Gehaltsentwicklung (2018) ergab, dass 66 Prozent der Teilnehmenden den Einkauf als Karrieresprungbrett sehen.

Sowohl in kleinen wie auch in grossen Unternehmen verändert sich das Anforderungsprofil des Einkäufers. Angesichts der Digitalisierung und des «Einkaufs 4.0» geht der Trend hin zu mehr IT-Kenntnissen und analytischen Fähigkeiten. Über 80 Prozent der Unternehmen legen viel Wert auf Weiterbildungen im Einkauf. Für die meisten Einkäufer (88%) zahlen sich Weiterbildungen aus, beispielsweise durch eine Gehaltserhöhung, bessere Aufstiegschancen oder einfach die Sicherung des Arbeitsplatzes.

Freie Stellen im Einkauf

Grundgehalt in Einkauf und Beschaffung

Grundgehalt im Mittel:

CHF 112'000

Sachbearbeiter/-in:

CHF 74'800

Einkaufsfachmann/-frau:

CHF 95'800

Einkaufsleiter/-in:

CHF 124'800

Chief Procurement Officer:

CHF 151'100

Abweichungen
Abweichungen

Abweichungen aufgrund des Geschlechts

Das Grundgehalt ist bei Männern (CHF 116 100) höher als bei Frauen (CHF 93 750), aber die Lücke scheint sich langsam zu schliessen. In 2014 betrug der Unterscheid zwischen den Geschlechtern noch CHF 25 800.

Löhne in den Regionen und Städten  

In der Deutschschweiz liegt das durchschnittliche Grundgehalt mit CHF 112 700 etwa 6,5 Prozent über der Westschweiz (CHF 105 700). Die besten Löhne werden in Genf (CHF 133 800) und Basel (CHF 124 100) gezahlt.

Unternehmensgrösse

Die Grundgehälter steigen mit der Unternehmensgrösse. KMU, alle Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern, zahlen im Schnitt CHF 105 600. Dies sind 10 Prozent weniger als bei grossen Unternehmen, wo man mit etwa CHF 117 000 rechnen kann. Gehälter über CHF 175 000 werden in grossen Unternehmen deutlich häufiger gezahlt. Bei den Bonuszahlungen wird der Unterschied zwischen grossen Unternehmen (CHF 8200) und KMU (CHF 6200) noch deutlicher.

Branchen

Das meiste Geld lässt sich im Dienstleistungssektor verdienen, mit einem Durchschnittseinkommen von etwa CHF 122 000, während der Handel deutlich zurückliegt, mit vergleichsweise geringen CHF 105 300. Einige Branchen bezahlen deutlich höhere Grundgehälter als andere. Beliebt sind hier vor allem «Finanz- und Versicherungsdienstleistungen» (CHF 135 100) und «Informationstechnologie und Telekommunikation, Rundfunk» (CHF 132 200); der «Automobilbau u. sonstiger Fahrzeugbau» liegt abgeschlagen bei durchschnittlich CHF 97 400. Dies gilt sowohl für KMU als auch für grosse Unternehmen.

Funktionstitel und Aufgaben in Einkauf und Beschaffung

Sachbearbeiterin Einkauf / Sachbearbeiter Einkauf
Einkaufsfachfrau / Einkaufsfachmann
Einkaufsleiterin / Einkaufsleiter
Chief Procurement Officer (CPO)
Sachbearbeiterin Einkauf / Sachbearbeiter Einkauf

Der Sachbearbeiter versteht den Einkauf im Kontext der gesamten Wertschöpfungskette des Unternehmens und unterstützt den Fachvorgesetzten bei der Ausführung und Verbesserung des Beschaffungsprozesses. Er leistet einen wichtigen Beitrag zur Lieferantenbewertung, einschliesslich der Vorbereitung von Lieferantenbesuchen und Verhandlungen, aber auch zur Analyse neuer Beschaffungsmärkte, Produkte, Lieferanten und allgemeiner Preisveränderungen.

Der typische Sachbearbeiter ist jung – unter 40 Jahre alt. Der Anteil der Berufseinsteiger ist in dieser Gruppe am höchsten. Jedoch gibt es auch viele Sachbearbeiter mit langjähriger Berufserfahrung. Die meisten stehen zwischen 11  und 15 Jahren im Beruf. Der typische Sachbearbeiter ist eher neu im Einkauf und häufig ein Quereinsteiger aus anderen Unternehmensbereichen. Viele sind seit weniger als 5 Jahren im Einkauf beschäftigt und haben die Berufsprüfung mit eidgenössischem Fachausweis abgelegt. Ein eigenes Beschaffungsvolumen ist auf dieser Funktionsstufe meist nicht vorgesehen, ebenso keine Personalverantwortung. In grossen Unternehmen gibt es jedoch erfahrene Sachbearbeiter mit Verantwortung für ein Einkaufsvolumen im Millionenbereich.

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Einkaufsfachfrau / Einkaufsfachmann

Der Einkaufsfachmann führt die aus der Beschaffungsstrategie abgeleiteten operativen Prozesse aus und ist hauptsächlich im operativen Einkauf tätig. Seine Hauptverantwortung besteht in der zuverlässigen Bereitstellung aller Güter, die für die Produktion oder Dienstleistungen benötigt werden. Er ist zuständig für neue Angebote und Ausschreibungen, macht Preis- und Qualitätsvergleiche, überprüft die Lieferkonditionen des Produkts und spielt eine wichtige Rolle in den anschliessenden Vertragsverhandlungen. Weiterhin führt er regelmässige Lieferantenbewertungen durch und schlägt Massnahmen zur Performanceverbesserung vor.

Der typische Einkaufsfachmann ist unter 40 Jahre alt und verfügt über langjährige Berufserfahrung. Somit sind viele auch seit mehr als 20 Jahren berufstätig oder mindestens seit 15 Jahren im Geschäft. Die Berufsprüfung mit eidgenössischem Fachausweis ist der häufigste Bildungsabschluss, gefolgt von der höheren Fachprüfung mit eidgenössischem Diplom. In der Regel besteht keine Personalverantwortung und der Einkaufsfachmann verfügt nicht über ein eigenes Beschaffungsvolumen oder dann über ein vergleichsweise geringes.

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Einkaufsleiterin / Einkaufsleiter

Der Einkaufsleiter ist verantwortlich für den gesamten Einkauf. Er definiert und evaluiert die Anforderungen an strategische Lieferanten in der ganzen Welt und ist verantwortlich für die Knüpfung und die Pflege von nachhaltigen Lieferantenbeziehungen. Dies schliesst Vertrags- und Preisverhandlungen sowie Preisanalysen und -vergleiche mit ein. Zunehmend wichtig wird auch die Entwicklung von strategischen Fähigkeiten und Ressourcen bei und in Zusammenarbeit mit strategischen Lieferanten. Als Leiter des Einkaufs übernimmt er Verantwortung auf strategischer Ebene, aber auch in operativen Projekten wie etwa bei der Identifikation von Kostenreduzierungspotenzialen.

Der typische Einkaufsleiter ist zwischen 40 und 50 Jahre alt und ähnlich dem CPO mehrheitlich seit über 20 Jahren berufstätig. Im Gegensatz zum CPO ist für den Einkaufsleiter eine langjährige Karriere im Einkauf eher wahrscheinlich. Das Ausbildungsniveau des Einkaufsleiters ist breit gestreut, wobei etwa ein Drittel mit der höheren Fachprüfung mit eidgenössischem Diplom abgeschlossen hat. Er ist vielfach für ein Beschaffungsvolumen zwischen CHF 5 Mio. und CHF 25 Mio. verantwortlich.

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Chief Procurement Officer (CPO)

Der CPO ist Teil der Geschäftsleitung und ist für den gesamten Einkauf verantwortlich. Er sorgt dafür, dass eine Beschaffungsstrategie entwickelt wird, die mit der Unternehmensstrategie einhergeht und die Ziele des Unternehmens bestmöglich stützt.

Zu den Kernaufgaben zählen unter anderem die Pflege von wichtigen Lieferantenbeziehungen, Vertrags- und Preisverhandlungen sowie das Risikomanagement. Somit ist er hauptsächlich auf der strategischen Ebene des Einkaufs einzuordnen, verantwortet jedoch die operativen Einkaufsabteilungen und -prozesse. Es gibt ihn meist in grösseren Unternehmen.

Der typische CPO ist männlich, über 50 Jahre alt oder kurz davor und seit mehr als 20 Jahren berufstätig, allerdings nicht zwingend im Einkauf. Viele CPO sind Management-Quereinsteiger. Interessant ist, dass der Bildungshintergrund der CPO breit verteilt ist, von Berufsprüfung über höhere Fachprüfung mit eidgenössischem Diplom hin zum universitären Abschluss. Viele CPO sind für ein Beschaffungsvolumen in Millionenhöhe verantwortlich.

zum MAS

Münzen auf weißem Tisch mit Gewinndiagramm.

Gehaltsumfragen

Gehaltsreport 2019 (Kloepfel/procure.ch)

Mitarbeiter- und Gehaltsentwicklung im Einkauf (Studie 2018)

Individuelle Bildungsberatung

Es gibt unterschiedliche Bildungswege, die Ihre Laufbahn in die gewünschte Richtung lenken können. Wenn Sie unschlüssig sind, welches Angebot das für Sie passende ist, beraten wir Sie gerne.