CPO-Agenda: Exklusiver Erfahrungsaustausch – procure.ch

CPO-Agenda: Exklusiver Erfahrungsaustausch

Publiziert am Autoren: David Schertenleib, Andreas Kyburz

Anlässlich der dritten CPO-Agenda, die auch dieses Jahr, am 22. November, wieder im exklusiven Kreis stattfand, wurde sowohl ein kurzer Rückblick auf die Veranstaltungen im laufenden Jahr präsentiert, als auch die Themenschwerpunkte für das Jahr 2019 festgelegt.

Seit 2016 führen procure.ch und Procurement Partner AG  gemeinsam die CPO-Agenda und die Procurement-Experts-Anlässe durch. Diese Veranstaltungen bieten Einkaufsleitern und Einkaufsfachleuten die ideale Plattform, um sich zu aktuellen Themen im Beschaffungsmanagement auszutauschen.

Speziell die CPO-Agenda bietet hochkarätigen Beschaffungsverantwortlichen namhafter Unternehmen ein exklusives Format für den geschützten Austausch untereinander. Die Teilnehmenden erhalten stimulierende Gedankenanstösse, vorgestellt durch Referate von Persönlichkeiten aus der Wirtschaftsszene und von Universitäten. So auch dieses Jahr.

Impulsreferat von Erik Hofmann

Die Veranstaltung beginnt jeweils mit einem Impulsreferat. Dieses Jahr diente der «Leavitt-Diamant» dem Referenten Erik Hofmann, Professor an der Universität St. Gallen und Direktor des universitätseigenen Institutes für Supply Chain Management, als Rahmen für die konstruktiv-kritische Beleuchtung der CPO-Agenda 2020.

Hofmann stellte die verschiedenen Variablen des Diamanten (Technologies, Systems, Structures, Processes, Tasks, People and Culture) zunächst vor und unterzog diese dann einer kritischen Betrachtung. Die verschiedenen Variablen können nicht isoliert und einzeln betrachtet werden, denn Veränderungen in einer Variable bedingen immer auch Implikationen anderer Variablen.

Der Einkauf wird, über Unternehmensgrenzen hinweg, von der Digitalisierung massgeblich beeinflusst. Wenngleich nicht jede Innovation disruptive Auswirkungen haben wird. Viele Innovationen sind lediglich komplementär (zum Beispiel additivse Manufacturing). Beschaffungssysteme müssen sich sowohl vorwärts als auch rückwärts integrieren können. Einfache und bislang bewährte (BWL-)Instrumente, Konzepte und Zusammenhänge behalten auch in der digitalen Welt ihre Gültigkeit.

Geht es um Strukturen, muss sich der Einkauf sowohl intern als auch extern als strategischer Partner positionieren, um das Zusammenspiel entlang des Value Streams zu koordinieren. Mitarbeiter mit Beschaffungsaufgaben benötigen entsprechende Schulungen und Weiterbildungen – und das gezielt und systematisch.

Praxisreferat von Mauro Manacchini

Gemäss Mauro Manacchini, Leiter strategische Beschaffungs-Services/SCM, ist die Coop Gruppe mit ihren rund 86 000 Mitarbeitenden und knappen 30 Milliarden CHF Umsatz eine sehr heterogene, international tätige, kontinuierlich wachsende Gruppe. Sie macht zwar nach wie vor den Hauptanteil des Umsatzes in der Schweiz, weist aber ein schnelles Wachstum im Ausland auf.

Die Lieferantenbeziehungen waren in der Vergangenheit auf kurzfristigen Zielen basiert, mit dem Fokus auf Marge und Marktanteil. Deshalb wurde 2009 der Bereich Supply Chain Management neu geschaffen, mit dem klaren Auftrag, die Abläufe und Prozesse zu koordinieren und standardisieren und das Synergiepotenzial innerhalb der Gruppe in Bezug auf Savings zu heben. Heute sind die Ziele langfristig, abgestimmt und nachhaltig. Operational Excellence, Transparency und Interfaces bilden dazu die Grundlage. Der Fokus liegt heute auf dem Marketing und der gesamten Supply Chain. Um die Supply Chain für die Digitalisierung fit zu machen, wurde im Rahmen der Vision & Strategie 2021+ die verschiedenen SCM-Prozesse einer Maturitätsanalyse unterzogen.

Rückblick und Ausblick

Die im November 2017 im Rahmen der CPO-Agenda gewählten Themen (Rekrutierung und Flexibilisierung, Risk­­management in der Supply Chain, Digitalisierung und Folgen) wurden anlässlich dreier Workshops (Procurement-Experts-Anlässe) erfolgreich vertieft. Nebst der fachlich-sachlichen Diskussion kam dabei auch das Networking nicht zu kurz.

Für 2019 kristallisierte sich «Smart Purchasing Marketing» als eines der Topthemen heraus. Tue Gutes und sprich darüber, ist hier die Devise. Der Einkauf muss sich besser vermarkten und ins rechte Licht rücken. Der Einkauf kann mehr als nur Savings generieren. Die Wahrnehmung auf allen Hierarchiestufen, bis hinauf zur Konzernleitung und zum Verwaltungsrat, muss erhöht werden. Ein weiteres Topthema ist die «kulturelle Transformation». Bei all den Diskussionen über die Digitalisierung und Prozessoptimierungen dürfen «Softskill-Themen» nicht untergehen. Sind die Mitarbeiter fit für diese veränderten Anforderungen und die vielen neuen Aufgaben? Change Management ist nicht nur ein Schlagwort. Es muss einen festen Platz auf der Agenda der Einkaufsverantwortlichen haben.

Wir danken allen Teilnehmenden herzlich für die spannenden Gespräche und wünschen einen guten Jahresend­spurt. Wir freuen uns, Sie anlässlich der nächsten Termine wieder anzutreffen und stehen bei Fragen oder Rückmeldungen gerne zur Verfügung.

David Schertenleib

Der Managing Director der Procurement Partner AG ist ein erfahrener Beschaffungsexperte. Er verfügt über langjährige Erfahrung in führenden Einkaufsfunktionen. Zudem engagiert sich David Schertenleib als Prüfungsexperte bei procure.ch.

 

Andreas Kyburz

Der Betriebsökonom HWV ist Geschäftsführer von procure.ch. Davor war er 20 Jahre in leitender Funk­tion im Detailhandel tätig.