Der B2B-Handel ist nur wenig automatisiert – procure.ch

Der B2B-Handel ist nur wenig automatisiert

Publiziert am Quelle: Jaggaer/The 2022 State of the Supply Side Report

Die Zulieferer-Studie zeigt auf: Bei der Automatisierung ist viel Luft nach oben.

Die meisten Zulieferer wissen um die Bedeutung der Automatisierung. Doch nur die wenigsten haben bereits damit begonnen, diese im eigenen Unternehmen konsequent zu planen und umzusetzen. Der Report «State of the Supply Side 2022» des Source-to-Pay-Anbieters Jaggaer zeigt auf, dass nur 9 von 100 befragten Lieferanten ihren gesamten B2B-Handel vollständig automatisiert haben.

Unternehmen auf der ganzen Welt überarbeiten inzwischen ihre Lieferketten als Antwort auf die allseits bekannten Herausforderungen der letzten Jahre. 

Diesen Befund bestätigt auch eine EY-Studie («How COVID-19 impacted supply chains and what comes next»). 64 Prozent der dort befragten Führungskräfte in der Lieferkette erwarten, dass sich die digitale Transformation weiter beschleunigen wird.

Vor allem manuell unterwegs

Die bisherigen Fortschritte in der Beschaffungstechnologie haben sich hauptsächlich darauf konzentriert, das Leben der Einkäuferinnen und Einkäufer zu erleichtern. Doch nach wie vor gibt es Lieferanten, die aus den bis dato möglichen Automatisierungsfunktionen noch keinen Nutzen ziehen. 

Das Fehlen der Automatisierung auf Lieferantenseite führt zu Ineffizienzen, die eine echte Transformation der gesamten Lieferkette verhindern. 

Wenn Zulieferer nach Automatisierung und digitaler Transformation streben, sind sie am besten damit bedient, in Systeme zu investieren, die es ihnen ermöglichen, die Auswahl und Preisgestaltung ihrer eigenen Lieferquellen zu verbessern, den Zugang für potenzielle Käufer zu öffnen, Risiken zu reduzieren und Kapazitätsengpässe in ihren Teams zu beseitigen.

Obwohl die von Jaggaer Austria befragten Lieferanten inzwischen einen strategischen Schwerpunkt auf Resilienz und Transformation setzen, geben nur 9 Prozent davon an, dass sie ihre Prozesse vollständig automatisiert haben. Mehr als 90 Prozent sagen hingegen, dass sie immer noch mit mühsamen oder langwierigen manuellen Prozessen zu kämpfen haben.

Tiefgreifende Auswirkungen

Störungen in der Lieferkette treffen die Lieferanten schnell und hart. So geben 73 Prozent der Zulieferer an, dass Engpässe ihr Geschäft stark oder sehr stark beeinträchtigen. 

Weitere Herausforderungen stellen derweil die Inflation (69 Prozent), der Arbeitskräftemangel (62 Prozent), die angespannten Produktionskapazitäten (53 Prozent) sowie geopolitische Risiken (50 Prozent) dar.

Mehrheit hinkt hinterher

Die Mehrheit der Zulieferer hinkt in Sachen Automatisierung hinterher, ergab die Studie. Zu den grössten damit einhergehenden Schwierigkeiten gehören die gleichzeitige Verwaltung mehrerer Lieferantenplattformen (65 Prozent) sowie manuelle Prozesse und die Kommunikation mit den Einkäufern (39 Prozent).

Die betrieblichen Herausforderungen im Backend-Betrieb behindern die Lieferanten stark. Sie sind sich aber bewusst, dass sie mit den richtigen Technologien und mehr Zeit ihre strategischen Ziele vorantreiben könnten, was für 74 Prozent den Ausbau des Geschäfts, für 72 Prozent die Stärkung von Kundenbeziehungen sowie für 59 Prozent Rentabilitätssteigerungen und Kos­tensenkungen bedeutet.

Vielversprechende Entwicklungen

Als die drei vielversprechendsten Entwicklungen zur Verbesserung des Handelserlebnisses benennen die Lieferanten eine zentrale Plattform, die Zugang zu einer Vielzahl an Einkäufern bietet (59 Prozent), Daten, die zeigen, wie sie im Vergleich zum Wettbewerb abschneiden (57 Prozent) und automatisierte Workflows zur Verbesserung der Zusammenarbeit (48 Prozent).

Zur Studie

Die Studie wurde von Januar bis Juni 2022 erhoben und es wurden rund 500 Lieferanten aus dem globalen Lieferantennetzwerk (unter anderem aus der Fertigungs-, Pharma- und Chemie-Industrie) von Jaggaer via E Mail befragt

Studie