Nachlese: bei Musique Favre in Füllinsdorf – procure.ch

Nachlese: bei Musique Favre in Füllinsdorf

Publiziert am Autor: Mario Walser

Die Band Wishing Well in Aktion.

Musique Favre, bekannt als eines der grössten Musikfachgeschäfte der Schweiz, lud am 27. April zum frühabendlichen, überregionalen Anlass im basellandschaftlichen Füllinsdorf.

Seit über 30 Jahren finden die Kunden von Raphael Favre und seinem Team auf einer Ausstellungsfläche von rund 500 Quadratmetern alles, was das Musikerherz begehrt. Hochwertige Musikinstrumente, Apparaturen zur Beschallung sowie Zubehör. Vom Einsteigermodell bis zum Spitzeninstrument sowie vielen Raritäten ist alles zu finden.

Beats, Austern und Champagner

Wie herausragend die gigantische, mit rund 600 Instrumenten bestückte  Gitarrenabteilung konnten die zahlreich erschienen Mitglieder von procure.ch mit eigenen Augen sehen.

Das Eintauchen in dieses musikalische Schlaraffenland wurde uns mit den Klängen der Band Wishing Well versüsst. Mit dem Hausherrn am Schlagzeug! Bruno Gschwend und das ganze Team von Felder Partner AG verwöhnten unsere Gaumen. Rosé-Champagner und Austern à Discretion liessen uns wie Rockstars im Backstagebereich fühlen. Einen herzlichen Dank dafür.

Musikalische Reise durch die Jahrzehnte

Nach einer kurzen Begrüssung nahm uns Raphal Favre mit auf eine Reise durch die Musikgeschichte. Gestartet wurde mit den 1960er Jahren. Zu dieser Zeit setzten sich Jazz, Beat, Pop und Rock bei Jugendlichen und letztlich in der Masse durch. Es entstand ein zunehmendes Bedürfnis an modernen Musikinstrumenten. Die Beschaffung solcher Instrumente war in der Schweiz schwierig und auf eine relativ kleine Auswahl beschränkt. Wenige vor allem europäische Produzenten dominierten den Handel. Es gab erst wenige Produkte aus den USA und noch gar praktisch keine aus Fernost. Der Verkauf von Musikstrumenten lief sehr geordnet über kleine regionale Musikfachgeschäfte oder via schweizweit tätigen Läden . Einkäufe im Ausland waren aus praktisch unmöglich. Hersteller belieferten ausschliesslich Importeure für den jeweiligen Landesvertrieb. 

In den wilden 1970ern explodierte die Nachfrage nach modernen Musikinstrumenten förmlich. Gute Instrumente waren noch immer sehr teuer. Japan mischt als erste Fernostnation langsam aber zunehmend im Musikbusiness mit. Es herrschte Goldgräberstimmung in der Musikbranche. Kleine, grössere und grosse Musikgeschäfte florierten. Konkurrenz aus dem Ausland war kein Thema. In vielen Gemeinden in der Schweiz gab es ein ortsansässiges Musikgeschäft.

Raphael Favre gründete sein Geschäft in den«Eighties». Zwar musste er sich die Einkaufsquellen seiner Handelsware  hart erarbeiten, konnte sich aber nach einigen herausfordernden Jahren dann aber etablieren. Erfolgreich waren auch die 1990er-Jahre, in denen auch das Team vergrössert wurde. Um die Jahrtausendwende wurde das geschäftliche Umfeld wieder herausfordernder. Zu dieser Zeit nahm das Internet langsam Fahrt auf. Die Musik wurde immer digitaler, die Einkaufsstrukturen veränderten sich. Und die die Margen wurden immer kleiner. Viele kleine Musikgeschäfte mussten schliessen. 

Trotz Covid-19 und seinen Folgen, trotz immenser Zunahme von smarten und mobilen Geräten, mit denen auch Musik produziert werden kann - bei Musiqe Favre in Füllingsdorf ist noch immer der Beat zu spüren. Und mit bekannten, aber auch unbekannteren Beats vertonten Raphael Favre und seine Band diese musikalische Reise. 

Apéro Riche

Während des abschliessenden äussersst reichhaltigen Netzwerk-Apéros - auch dieser offeriert von der Firma Felder Partner AG - wurden wir von den Klängen von Wishing Well verwöhnt. Gegen 20 Uhr machten wir uns dann alle beswingt auf den Heimweg. 

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