Vernetzung hat Hochkonjunktur – procure.ch

Vernetzung hat Hochkonjunktur

Publiziert am Autor: Andreas Kyburz

AUS DER GESCHÄFTSSTELLE

Seit 1961 bietet procure.ch eine Plattform für firmen- und branchenübergreifende Vernetzung. Zugleich steht unser Fachverband für eine zeitgemässe Weiterbildung im Supply Management. Einkaufsentscheider profitieren seit über 25 Jahren vom Einkaufsmanagerindex, der als wichtiger Frühindikator der Konjunkturentwicklung gilt. Und wir bleiben nicht stehen: ein Rück- und Ausblick des Geschäftsführers.

Der Amazonas in Flammen, der noch immer schwelende Handelskonflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China, ein noch nicht vollzogener Austritt Grossbritanniens aus der EU, sinkende Prognosen für das Schweizer Wirtschaftswachstum, die Einführung von Negativzinsen bei den hiesigen Banken, und XXXLutz, der Möbel Pfister schluckt – die Aufzählung ist selbstverständlich nicht abschliessend, aber eines ist klar, ein überaus turbulentes Jahr neigt sich seinem Ende zu. Und 2020 wird voraussichtlich auch nicht ruhiger werden. 

Eines haben die aufgeführten Ereignisse gemeinsam – alle haben (mehr oder weniger) grosse Auswirkungen auf die immer globaler und digitaler werdende Welt des Supply Management. Die Anforderungen im Berufsalltag der Einkaufenden sind enorm. Die Vielseitigkeit der Tätigkeiten und Verantwortungen ebenso. 

Der Einkauf ist heute eine zentrale, unternehmensinterne Schnittstelle – und nicht nur die Nahtstelle zu den Beschaffungsmärkten. Damit nicht genug:  «Der Einkauf ist zum Innovationstreiber avanciert, denn es gibt keinen unternehmensinternen Prozess, der so transversal durch die gesamte Organisation geht, wie der Beschaffungsprozess» (Zitat Adrian Jungo, Präsident von procure.ch).

Anpassen und Antizipieren

Genau dies spiegelt sich in den Aufgaben und der Strategie unseres Fachverbandes wider, der sich in den vergangenen drei Jahren deutlich gewandelt und modernisiert hat. 

Wir sind überzeugt, dass wir mit Zuhören sowie zügigem Auf- und Annehmen von Ideen und Anregungen aus unseren eigenen Reihen und mit dem Antizipieren von Entwicklungen in puncto Berufsbild dem Zeitgeist und den aktuellen Bedürfnissen unserer Mitglieder am besten gerecht werden. So können wir einen wesentlichen Beitrag zur Konkurrenzfähigkeit der schweizerischen Wirtschaft leisten.

Wir haben unsere  Verbandsstrategie überarbeitet. Die daraus abgeleiteten Zielsetzungen lassen sich folgendermassen zusammenfassen: Wir erhalten unsere Eigenständigkeit durch  neue, zeitgemässe Angebote; wir wollen die Anzahl unserer Verbandsmitglieder und unsere Bekanntheit weiter erhöhen; im Rahmen dieser plakativen Aussagen überprüfen wir die Angebote für unsere Mitglieder laufend und passen an, wo Bedarf besteht.  

Die Mischung machts

Werden wir konkret: Ganz im Sinn der Best-Practice-Erfahrungen der hiesigen Unternehmen tragen wir den Bedürfnissen unserer Mitglieder und der Einkaufslandschaft Schweiz Rechnung, was den heutigen Wissensstand zum Thema «Einkauf 4.0» betrifft. Und zwar mittels des modular aufgebauten Lehrgangs «Certified Digital Procurement Manager». Der neue Lehrgang hat gar internationalen Anklang gefunden und wird nun auch von den Verbänden in Deutschland (BME) und Österreich (BMÖ) angeboten. 

Zugleich hat unser Fachverband auf das Konto des kommenden neuen Berufsbildes «Spezialist/Spezialistin öffentliche Beschaffung mit eidgenössischem Fachausweis» einbezahlt: Wir bieten ab April 2020 einen entsprechenden – ebenfalls modular aufgebauten – Lehrgang zur Vorbereitung auf die eidgenössische Prüfung an. Der neue «Blended-Learning-Ansatz» des Lehrgangs nutzt aktuelle Technologien  (zum Beispiel den virtuellen Klassenraum) und fusst nicht mehr auf dem klassischen Frontalunterricht, sondern beinhaltet eine ideale Kombination von Präsenzunterricht, Selbststudium und gemeinsamer Lehr- und Lernarbeit. Lassen Sie sich überraschen und davon überzeugen, dass dies der richtige und moderne Ausbildungsweg ist. 

Bewährtes erhalten wir, Gesuchtes kommt neu hinzu. Dies gilt nicht nur für unsere Seminare und Lehrgänge, sondern auch für unsere Fachtagungen. Mit diesen werden wir den unterschiedlichen Interessengruppen und Branchenbedürfnissen gerecht. Nicht weniger gilt diese Devise für unsere beliebten Netzwerkveranstaltungen – übrigens eine absolute Erfolgsgeschichte mit annähernd 50 Veranstaltungen pro Jahr, die von rund 2500 Teilnehmenden frequentiert werden. 

Es liegt uns viel daran, dass die uns anvertraute gemeinsame Zeit in positivem und praxistauglichem Umfeld genutzt wird. Unsere Mitglieder sind überdurchschnittlich aktiv, und so erleben wir immer wieder neue spannende Beiträge und erhalten durch das erfreuliche Wachstum im Bereich der Firmenmitglieder Zugang zu wenig bekannten oder gut gehüteten Branchen.

Die Mitgliederstruktur spiegelt heute die Verlagerung von der Industrie hin zu Handel und Dienstleistungen wider. Zugleich wollen wir den Bedürfnissen der KMU mit neuen Angeboten gerecht werden. 

Eine gute Ausgangslage, um die nächsten Aufgaben in Angriff zu nehmen und für eine weitere Verstärkung unseres Bekanntheitsgrades über die Schnittstellen des Supply Management hinaus zu sorgen. Noch ist zu wenig bekannt und bewusst, wofür unser Verband steht und was er tut. Hier, liebe Mitglieder, können Sie alle einen Beitrag leisten. Vernetzen Sie uns mit Ihren Kolleginnen und Kollegen in gleichen und ähnlichen Funk­tionen. Machen Sie im Rahmen Ihrer Tätigkeiten und Ihres persönlichen Erfahrungsaustausches auf den Mehrwert aufmerksam, der sich bietet, wenn man sich im Netzwerk von procure.ch einbringt. Am besten bringen Sie Ihre Berufskolleginnen und Berufskollegen an einen unserer kommenden Anlässe mit und machen uns miteinander bekannt.

Andreas Kyburz

Andreas Kyburz

Der Betriebsökonom HWV ist Geschäftsführer von procure.ch. Zuvor war er als Leiter Logistik in der Möbelbranche und als Leiter Einkauf und Logistik sowie als Geschäftsführer in der Papierbranche tätig.