Betriebsbesichtigung bei HUG AG in Malters

Betriebsbesichtigung bei HUG AG in Malters

Publiziert am Autor: Elisabeth Frey

Die HUG AG beschäftigt an den Standorten Malters und Willisau knapp 430 Mitarbeitende. HUG wurde 1877 als Bäckerei in Luzern gegründet und ist noch heute in der fünften Generation im Familienbesitz. Anna Hug und Marianne Wüthrich führen das Unternehmen. Am 24. Mai fand unser Networking-Event für Mitglieder von procure.ch in Malters statt.

Die Kernkompetenz der Hug AG ist bereits an der Fassade sichtbar, nicht nur klassisch mit Logo, sondern auch mit einer modern gestalteten Fassade, die an die beliebten Chrömli in Form von Härzli und Ringli erinnert. Ein Chnusperhüsli in modernem Design – aussen wie innen.

Kurz nach dem Eintreffen um halb vier führten Thomas Gisler, der Leiter Supply Chain Management und sein Team die knapp 30 procure.ch-Mitglieder in zwei Gruppen durch das Betriebsgebäude.

Schon im Lager wurde klar, dass Hug neben den bekannten Chrömli viele andere Produkte für die Gastronomie produziert. Beispielsweise süsse und salzige Bödeli für Apéro-Häppli oder Fruchttörtli, im Fachjargon auch Tartelettes genannt. Einzigartig bei Hug ist, dass Tartelettes mit senkrechten Seitenwänden produziert werden können.

Innovationen aus der Zentralschweiz

Eine weitere Spezialität ist, dass diese nach dem Backen mit Medium, zum Beispiel Kakaobutter ausgestrichen werden, damit sie auch über Stunden hinweg gefüllt knusprig bleiben. Mit diesem Verfahren ist die Hug AG weltweit führend. Vielleicht ein Grund weshalb diese Tartelettes von grossen Hotels sogar unter anderem in Dubai, USA und Australien nachgefragt werden. 

Die Grundzutaten wie Zucker oder Mehl lagern in Silos und gelangen über kilometerlange Rohre durch Trichter in übergrosse Knetmaschinen mit über 300 kg Fassungsvermögen. Die Dimensionen sind beeindruckend, ebenso wie die Erklärungen der Mitarbeitenden über die High-Tech-Produktionslinien. Die Öfen erstrecken sich über eine Länge von 30 bis 50 Metern, pro Stunde werden beispielsweise 4500 Packungen Wiener Waffeln produziert. Präzision ist bei den empfindlichen Jura-Waffeln gefragt ebenso wie bei Darvida-Cracker, die nur in die Verpackung passen, wenn die Dicke stimmt, was bei einem dünnen Cracker eine Herausforderung ist.

Nachhaltigkeit wird gross geschrieben

Bei der Fassade der Gebäude wurde nebeacn dem Design auch die Nachhaltigkeit berücksichtigt. Strom ist eines der wesentlichen Beschaffungsthemen. Mithilfe einer Photovoltaikanlage auf dem Dach eines der Gebäude mit einer Fläche von 392 Quadratmeter wird Strom selbst produziert. Ausserdem wird Wasserkraft genutzt, beispielsweise um flüssige Schokolade in riesigen Tanks auf konstanter Temperatur zu halten.

Wie in vielen anderen Branchen auch, war es für das Beschaffungsteam der Hug AG vor einigen Monaten schwierig, Rohstoffe wie Stärke und Soja zu beziehen. Dann wieder konnten die Mandeln aus Kalifornien nicht transportiert werden, weil keine Container verfügbar waren.

Bei den Verpackungen beschäftigt das Einkaufteam neben Energiekosten, Verfügbarkeiten und gestiegener Preise auch die Kennzeichnungspflicht und der Nachhaltigkeitsgedanke. Hierzu durften wir ein ganz neues Produkt kennenlernen, ein essbares Glacelöffeli. Und falls es doch nicht mundet, ist es kompostierbar.

Herzlichen Dank

Ein eindrücklicher Einblick hinter die Kulissen eines Chnusperhüsli. Herzlichen Dank an die Hug AG und dem Beschaffungsteam für den Empfang. Ebenso an Luca Rondinone, der den Besuch für procure.ch ermöglichte und verriet, dass nur wenige Gruppen die Gelegenheit dazu erhalten.

Elisabeth Frey leitet seit über zehn Jahren das Marketing und die Kommunikation von procure.ch. Sie ist seit mehr als zwanzig Jahren im Marketing- und Kommunikationsbereich tätig.

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