Gehaltsreport 2025: Was Einkaufsprofis in der Schweiz verdienen
Publiziert am

Position zählt – vom operativen Einkauf bis zur CPO-Ebene
Je höher die Position, desto höher das Gehalt: Das durchschnittliche Jahreseinkommen liegt bei 127000 CHF. Operative Einkäufer verdienen im Schnitt 88000 CHF, strategische Einkäufer 114000 CHF und Einkaufsleiter 141000 CHF – was einem Karriereaufschwung mit bis zu 60% Mehrverdienst entspricht. An der Spitze liegen die CPOs mit durchschnittlich 193000 CHF (vgl. Grafik).
Industrie dominiert – doch öffentliche Hand zahlt besser
53% der Teilnehmenden arbeiten in der Industrie – dort liegen die Gehälter nahe am Gesamtdurchschnitt. Überdurchschnittlich wird dagegen in der öffentlichen Hand und staatsnahen Betrieben bezahlt.
Maschinenbau stark vertreten – Medizintechnik an der Spitze
Ein Drittel der Industrie-Teilnehmenden kommt aus dem Maschinenbau. Die höchsten Gehälter finden sich in der Medizintechnik sowie in der Chemie- und Pharmabranche. Strategische Einkäufer in diesen Sektoren verdienen teils 25% mehr als im Schnitt.
IT/Telekom führend – Gesundheitssektor mit Abstand
In der Dienstleistung führt IT/Telekommunikation mit +16% das Gehaltsranking an. Spital- und Klinikbetriebe hingegen liegen rund 13% unter dem Durchschnitt.
Rohstoffhandel top – technischer Handel Schlusslicht
Im Handel zeigt sich eine breite Spreizung: Während der technische Fachhandel unterdurchschnittlich vergütet, erreichen Rohstoffhändler klare Spitzenwerte.
Höherer Unternehmensumsatz – deutlich höheres Gehalt
Einkäufer in Unternehmen mit höherem Umsatz verdienen spürbar mehr. Auf bis zu 41% mehr sind möglich für die gleiche Position. Bei Einkaufsleitern von 118000 CHF auf bis zu 170000 CHF je nach Umsatz. Analog bedeutet mehr Einkaufsvolumen mehr Verantwortung und deutlich mehr Gehalt.
Erfahrung zahlt sich aus – aber nicht unbegrenzt
Das Gehalt wächst mit der Berufserfahrung. Operative Einkäufer steigern sich über 50%, Strategen rund 34%, Einkaufsleiter rund 42%. Ab 30 Berufsjahren ist ein leichter Rückgang zu beobachten.
Teilzeit bleibt die Ausnahme – mit spürbarem Gehaltsabstand
88% der Teilnehmenden arbeiten Vollzeit. Teilzeitkräfte verdienen im Schnitt 18% weniger – ein Unterschied, der primär mit dem Beschäftigungsgrad erklärbar ist.
Leistung messbar machen – und besser verdienen
Einkäufer ohne Leistungsmessung verdienen rund 12% weniger. Besonders gut bezahlt werden strategische Themen wie ESG, Digitalisierung oder Risikomanagement – diese sind häufiger bei höher dotierten Rollen verankert.
Höhere Bildung bringt spürbar mehr Gehalt
Bildung zahlt sich aus: Mit einer höheren Berufsbildung wie dem eidg. Fachausweis verdienen Einkäufer im Schnitt rund 8% mehr als mit einer reinen Berufsausbildung – mit einer HFP mit eidg. Diplom sogar rund 30% mehr. Auch exekutive Programme und universitäre Abschlüsse sind klar überdurchschnittlich dotiert.
Weiterbildung ist Standard – und zahlt sich aus
79% der Befragten haben sich weitergebildet. Besonders verbreitet sind HFP mit eidg. Diplom (25%), eidg. Fachausweis (18%) und CAS (14%). Das spiegelt sich klar im Jahreseinkommen wider.
Fokus zahlt sich aus – besonders im indirekten Einkauf
Einkaufsleiter für indirekte Themen verdienen rund 20% mehr als jene im direkten Einkauf. Auch spezialisierte Strategen und Lead Buyer profitieren deutlich von ihrer Fokussierung.
Direkter Einkauf dominiert – Investitionsgüter an der Spitze
62% kaufen direktes Material ein. Investitionsgüter sind mit einem überdurchschnittlichen Gehalt verbunden – der Projekteinkauf liegt leicht darüber, Handelsware leicht darunter.
Gender Gap bleibt deutlich – je nach Position unterschiedlich stark
Frauen verdienen im Schnitt 19% weniger – insbesondere in höher dotierten, nicht klar abgegrenzten Rollen. In operativen und strategischen Rollen ist der Unterschied etwas geringer, aber weiterhin präsent.
Zufriedenheit mit Entwicklungsmöglichkeiten wirkt sich aufs Gehalt aus
Zufriedene verdienen rund 19% mehr als Unzufriedene. Besonders im operativen Einkauf zeigt sich ein klarer Zusammenhang zwischen wahrgenommener Entwicklungsperspektive und Einkommen.
Mehr Verantwortung, mehr Überstunden – und mehr Gehalt
Je mehr Überstunden, desto höher das Gehalt: Bei CPOs leisten 90% deutlich über 3 Stunden wöchentlich. Das Durchschnittsgehalt steigt bei hoher Mehrarbeit von 112000 CHF auf 165000 CHF.
Überstunden oft ohne Ausgleich – oder nur gegen Freizeit
32% erhalten keinen Ausgleich, 57% kompensieren über Freizeit. Wer keine Kompensation erhält oder bezahlt wird, verdient deutlich mehr – rund 148000 CHF gegenüber 114000 CHF mit Freizeitausgleich.
KI-Nutzung bringt digitalen Vorsprung – und mehr Gehalt
76% nutzen oder planen KI. Wer bereits mit KI arbeitet, verdient im Schnitt 139000 CHF – rund 9% mehr. Besonders fortschrittlich: Dienstleistungsunternehmen mit 92% KINutzung oder -Planung.
Fazit:
Der Report zeigt klar: Erfahrung, Position, Verantwortung, Weiterbildung und Umfeld machen den Unterschied. Für viele lohnt sich ein gezielter Blick auf die eigene Rolle – und der Vergleich mit anderen. Der ganze Report kann abgerufen werden.
Report kostenlos erhalten
Senden Sie uns gerne eine Mail an frey@procure.ch.

Stephan Hofstetter, Dr. oec. HSG, ist Partner und Geschäftsführer Schweiz bei Kloepfel Consulting sowie langjähriger Lerncoach bei procure.ch.
